Eine schnelle und gezielte Reaktion kann den entscheidenden Unterschied zwischen Leben und Tod ausmachen. Um die Überlebenschancen von Patientinnen und Patienten in kritischen Momenten zu erhöhen, bietet das AMEOS Klinikum Haldensleben regelmäßig verpflichtende Reanimationskurse für alle Mitarbeitenden an – vom ärztlichen und pflegerischen Personal bis hin zur Verwaltung und Technik. Die Basic Life Support-Kurse (BLS) werden von ausgebildeten Reanimationstrainern des Amtes für Brand-, Katastrophenschutz und Rettungswesen des Landkreises Börde durchgeführt.

„Jeder kann ein Leben retten“, erklärt Jens Sips, kommissarischer Amtsleiter. „Unser Ziel ist es, dass jeder Mitarbeitende im Ernstfall weiß, was zu tun ist.“ Wie auch seine Kollegen, führt Herr Sips die Kurse mit viel Engagement und Humor durch und ergänzt: „Es geht nicht nur darum, theoretisches und praktisches Wissen zu vermitteln, sondern auch, die Hemmschwelle zu senken und im Ernstfall aktiv einzugreifen.“

Der plötzliche Herztod (Herz-Kreislauf-Stillstand) gehört in Deutschland zu den häufigsten Todesursachen. Allerdings leisten in Deutschland nur etwa 51 Prozent der Menschen bei einem Herzstillstand Erste Hilfe, was im Vergleich zu anderen Ländern, wie zum Beispiel Norwegen, wo 83 Prozent der Bevölkerung in solchen Situationen helfen, viel zu wenig ist.

Trotz der Tatsache, dass Erste-Hilfe-Kurse häufig angeboten werden, bleibt die praktische Anwendung oft mangelhaft. Jens Sips betont: „Wir müssen das Bewusstsein für die Notwendigkeit von Reanimationsmaßnahmen und den Einsatz von Automatisierten Externe Defibrillatoren (AED) erhöhen.“ Ein AED ist ein Gerät, das an vielen öffentlichen Orten und Gebäuden verfügbar ist und wie ein Feuerlöscher an einer Wand hängt. Der Einsatz ist einfach und sicher – das Gerät analysiert selbstständig den Herzrhythmus und gibt nur dann einen Schock ab, wenn es wirklich notwendig ist, was es auch für Laien benutzerfreundlich macht.

Die BLS-Kurse sind Teil einer breiteren Strategie des AMEOS Klinikums Haldensleben, die Schulung und Sensibilisierung für Notfallsituationen zu intensivieren. Mit Unterstützung von Experten und externen Fachleuten strebt das Klinikum an, regelmäßige Auffrischungen für alle Mitarbeitenden, insbesondere des medizinischen Personals anzubieten und innovative Ansätze zur Vermittlung von Wissen einzuführen.

So findet im Rahmen dieser umfangreichen Weiterbildungsmaßnahmen beispielsweise im September im AMEOS Klinikum Haldensleben ein erweitertes Reanimationstraining nach den aktuellen Leitlinien der New York Heart Association (NYHA) statt. Hier trainieren Ärztinnen und Ärzte aller im Haus vertretenen Fachrichtungen über zwei Tage die Behandlung akuter innerklinischer Notfälle.

Es werden verschiedenste akute Krankheitsbilder, von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen, akuten Schlaganfällen, akuten Abdominalbeschwerden bis hin zum Herz-Kreislauf-Stillstand simuliert und eine schnelle interdisziplinäre Diagnostik und Therapie nach neuesten Standards trainiert. Das von der Ärztekammer zertifizierte Training zielt darauf ab, die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Fachbereichen im Rahmen der Notfallbehandlung kritisch kranker Patientinnen und Patienten weiter zu verbessern, um die bestmögliche Patientenversorgung zu gewährleisten.

„Wir setzen uns dafür ein, die Mitarbeitenden am AMEOS Klinikum Haldensleben und die Menschen in unserer Umgebung auf Notfallsituationen vorzubereiten. Gemeinsam können wir das Leben unserer Mitmenschen schützen und im Ernstfall handeln“, schließt Andres Schmidt, leitender Oberarzt der Zentralen Notaufnahme am AMEOS Klinikum Haldensleben.