Fast vier Millionen Menschen haben sich bisher in Deutschland mit Covid-19 infiziert. Ein wesentlicher Teil der Genesenen leidet allerdings unter einem sogenannten „Long-Covid-Syndrom“, das sich zunehmend als ein neues Krankheitsbild etabliert. Erschöpfung, Verstimmtheit, Störungen der Aufmerksamkeit und des Gedächtnisses können typische Anzeichen von Long-Covid sein.
Darüber hinaus gibt es viele Betroffene, die nicht an Covid-19 erkrankt waren, aber unter den psychischen Auswirkungen der Corona-Pandemie leiden. Soziale Isolation, berufliche und finanzielle Sorgen, Ängste vor einer Infektion bei sich und anderen, Verluste, häusliche Gewalt und allgemeine Unsicherheiten in Bezug auf die Dauer der Pandemie und Restriktionen, haben bereits zu einem drastischen Anstieg von Depressionen, Angststörungen, Schlafstörungen und Posttraumatischen Belastungsstörungen geführt.
Das AMEOS Klinikum Osnabrück hat für Betroffene ein spezielles Behandlungskonzept entwickelt. Das Team der neu eröffneten Psychotherapeutischen Tagesklinik (PTK) bietet dazu eine individualisierte Komplexbehandlung an.
„Viele Betroffene, die eine COVID-Erkrankung überwunden haben, gelten zwar offiziell als genesen, fühlen sich aber nicht gesund“ so der Ärztliche Direktor Prof. Bernhard Croissant. „Wir unterstützen die Patienten dabei, die psychischen Folgen der Pandemie oder eine Covid19-Infektion zu verarbeiten und Strategien für die Zukunft zu entwickeln“.
Neben einer umfassenden Diagnostik stehen ressourcenorientierte Psychotherapie, Entspannungsverfahren, Physiotherapie, Ergotherapie, sowie Reittherapie auf dem Programm. Sozialpsychiatrische Begleitung und Gruppentherapien (z.B. Depressions- und Angstbewältigung) ergänzen das Angebot.