Das Radiologie Institut Oberhausen (RIO) im AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen hat einen neuen und hochmodernen Computertomograph (CT) in Betrieb genommen. In Hinsicht auf Schnelligkeit, Bildqualität und Strahlendosis stellt das neue CT-Gerät einen enormen diagnostischen Fortschritt dar.
Nach vielen Jahren wurde das alte Gerät kürzlich durch einen hochmodernen 80-Zeilen Spiralscanner ersetzt. Der technische Fortschritt ist gewaltig, da mittels enormer Rechenpower das moderne CT die feinsten knöchernen Strukturen und Organe abbilden kann. Fehlende Daten ergänzt die Software automatisch. So werden die CT-Aufnahmen noch detailreicher, was die Diagnosestellung präzisiert. Während Metalle im Körper, wie Implantate, künstlicher Gelenkersatz oder Herzschrittmacher die Bildgebung des alten CTs beeinträchtigt haben, werden mit dem CT der neuesten Generation die Störungen durch Metalle mittels Einsatz neuester Softwaretechnologie herausgerechnet, so dass umgebendes Gewebe deutlich besser dargestellt und beurteilt werden kann.
„Dank der 80-Zeilen Detektoren hat sich auch die Untersuchungszeit halbiert“, berichtet Dr. Björn Steffen, Facharzt für Radiologie und Gesellschafter des RIO. Das ist wichtig, weil die Strahlendosis, welcher der Patient ausgesetzt ist, damit erheblich verringert wird. „Gleichzeitig ist das neue Gerät deutlich strahlensensitiver, das erhöht den Strahlenschutz während der Untersuchung für Patienten zusätzlich“, erklärt Dr. Steffen. „Dank des Hochleistungsrechners und der hohen Bildqualität kann auch die Gabe von Kontrastmittel verringert werden“, so Dr. Steffen weiter. Die hochauflösende Bildgebung, trotz niedriger Strahlendosis, erleichtert die Diagnostik und damit auch die Entscheidung über die anschließende Behandlung für ambulante und stationäre Patienten.
Es gibt noch ein weiteres Highlight. Auch die Bildgebung des Herzens und der Herzkranzgefäße ist nun mit dem neuen CT möglich. Bisher konnten die Herzkranzgefäße lediglich durch eine Herzkatheteruntersuchung beurteilt werden.
In Sekundenschnelle kann nun das gesamte Herz nicht-invasiv mit minimaler Strahlendosis untersucht werden. „Durch die hohe Geschwindigkeit des neuen CT werden Unschärfen, die sonst durch die Herzbewegung verursacht werden, vermieden,“ erklärt PD Dr. med. Joel Aissa, Facharzt für Radiologie und Experte für die Herzbildgebung. Aufgrund der enormen Rechenpower wird das Herz als dreidimensionales Bild ausgegeben. „Für Patienten mit unklaren oder leichten Beschwerden können wir nun unter Umständen auf eine Herzkathetheruntersuchung verzichten, wenn eine akute Behandlung nicht notwendig ist“ sagt PD Dr. med. Thomas Butz, Chefarzt der Klinik für Kardiologie und kardiologische Intensivmedizin. Weisen die Beschwerden und Voruntersuchungen des Patienten auf eine höhergradige Engstelle oder den Verschluss eines Herzkranzgefäßes hin ist eine Herz-CT allerdings nur wenig sinnvoll. „Mit der Herzkathetheruntersuchung können wir in diesen Fällen Engstellen und Verschlüsse direkt mithilfe eines aufblasbaren Ballons aufdehnen und mit einem Stent stabilisieren. Das erspart dem Patienten einen weiteren Eingriff“, erläutert PD Dr. Butz. Zukünftig werden Herr PD Dr. Aissa und PD Dr. Butz die Herz-Untersuchungen gemeinsam analysieren und alle Patienten individuell beraten.
Dr. Osman Mersinli, Krankenhausdirektor der AMEOS Klinika Oberhausen ist ebenfalls von den Möglichkeiten des neuen CT-Geräts begeistert: „Der moderne Computertomograph ist eine Bereicherung für das gesamte Haus, da er für die Diagnostik nun auch in der Herzbildgebung optimal eingesetzt werden kann“.