Am 1. September eröffnet das AMEOS Klinikum Staßfurt eine neue Fachabteilung. In der Geriatrischen Institutsambulanz werden Menschen ab dem 70. Lebensjahr untersucht und behandelt. Durch die fachärztliche Untersuchung, an der unterschiedliche Gesundheitsexpert*innen beteiligt sind, werden die Vorbefunde der hausärztlichen Praxen nochmals überprüft und wenn erforderlich optimiert.
„Die Vielfalt von Krankheitsbildern im Alter und ihr wechselseitiges Zusammenspiel ist selbst für manche Fachärzt*innen kaum mehr zu überblicken – erst recht nicht, wenn dazu noch mehrere Medikamente regelmäßig eingenommen werden“, sagt Chefarzt Peter Schmiedel, der Leiter der Geriatrischen Institutsambulanz. So könne beispielsweise Altersschwindel ganz unterschiedliche Ursachen haben. Auch Demenz sei bei einsetzenden Symptomen nur schwer erkennbar.
Bei älteren Menschen, deren gesundheitliche Einschränkungen sich gegenseitig bedingen oder eine Vielzahl unterschiedlicher Ursachen überweisen die hausärztlichen Praxen ihre Patient*innen in die Geriatrische Institutsambulanz. Dort ermittelt ein Team aus Ärzt*innen, Pflegekräften, Psycholog*innen, Logopäd*innen, Physio- und Ergotherapeut*innen und Mitarbeitenden des Sozialen Dienstes den individuellen Gesundheitszustand. Sie untersuchen das Merk- und Orientierungsvermögen der Patient*innen, ihre Bewegungsfähigkeit und Mobilität, stellen Fragen zu den Ernährungsgewohnheiten und bewerten auch das soziale Umfeld. Aus diesen Ergebnissen entsteht ein individueller Therapieplan und wird im nächsten Schritt an die Hausärzt*innen zur Folgebehandlung übermittelt. Chefarzt Peter Schmiedel betont: „Bei einem funktionierenden Zusammenspiel zwischen den Hausärzt*in, Patient*in und der Expertise der Geriatrischen Institutsambulanz kann der Umzug ins Pflegeheim in vielen Fällen deutlich nach hinten verschoben werden.“