Eine Palliativstation ist ein besonderer Ort im Krankenhaus. Denn hier findet in ruhiger Atmosphäre jenseits des hektischen Krankenhausalltags eine ganzheitliche Behandlung und Begleitung der Patienten mit unheilbaren Erkrankungen statt. Im Vordergrund der neu eröffneten Palliativstation am AMEOS Klinikum St. Marien Oberhausen stehen die Wünsche und Bedürfnisse der Betroffenen und deren Angehörigen. Daher sind die Zimmer so ausgestattet, dass ein Mitübernachten von Angehörigen problemlos möglich ist. Mit sieben Patientenzimmern, einem Raum der Stille als Rückzugsmöglichkeit, einem gemütlichen Wohnzimmer als Ort der Begegnung und einer Küche, in der selbst gekocht werden kann, ist die neue Palliativstation wohnlich und großzügig gestaltet.
Um den besonderen pflegerischen, medizinischen und psychischen Bedürfnissen der Patienten in ihrer letzten Lebensphase gerecht zu werden, steht den Betroffenen ein multiprofessionelles Team von speziell palliativmedizinisch weitergebildeten Ärzten und Pflegekräften, Psychologen, Seelsorgern sowie Physio- und Ergotherapeuten zur Seite. Zur Organisation der Weiterbetreuung nach Abschluss der stationären Behandlung in Kooperation mit dem Palliativnetz Oberhausen, steht zudem ein Team von Sozialarbeitern bereit. „Die neu eingerichtete Palliativstation hilft, den Bedarf an palliativmedizinischer Versorgung in Oberhausen zu decken. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit im Palliativnetz Oberhausen, denn gemeinsam ist es uns möglich, viel intensiver auf die uns anvertrauten Menschen einzugehen,“ so Krankenhausdirektor Osman Mersinli.
Die Palliativstation ist an die Klinik für Innere Medizin und Geriatrie angegliedert. Chefarzt der Klinik für Innere Medizin Dr. Hans-Martin Frühauf ist seit vielen Jahren als Internist und Palliativmediziner tätig und erklärt, dass Empathie mit schwerstkranken Patienten und die Linderung ihrer Leiden schon immer im Mittelpunkt des ärztlichen Handels stehen. „Mit der Eröffnung der Palliativstation können wir uns den Patienten über die medizinischen Fragestellungen hinaus zuzuwenden und die psychosozialen und spirituellen Aspekte berücksichtigen. Denn Ziel der Palliativmedizin ist die Lebensqualität der Patienten zu verbessern, ein möglichst beschwerdefreies und selbstbestimmtes Leben bis zuletzt zu ermöglichen.“
Offiziell eingeweiht wurde die Palliativstation im feierlichen Rahmen am vergangenen Mittwoch. Neben Krankenhausdirektor Dr. Osman Mersinli sowie dem Chefarzt der Inneren Medizin, Dr. Hans-Martin Frühauf hielten Michael Etges, niedergelassener Palliativmediziner, Prof. Dr. Claus Niederau, Vorsitzender des Ambulanten Hospizes Oberhausen und Paul Hüster, Leiter des Stationären Hospizes St. Vinzenz Pallotti inspirierende und wegweisende Ansprachen. Alle betonten, wie wichtig eine Palliativstation für ein optimales Palliativnetz in einer Großstadt wie Oberhausen sei, um den individuellen Bedürfnissen schwerstkranker Menschen in ihrer letzten Lebensphase gerecht zu werden. Zudem konnten die Gäste bei den Führungen über die Palliativstation erste Eindrücke sammeln und sich mit dem bereits bekannten Stationsteam austauschen.