Long COVID stellt nach wie vor eine große Herausforderung für Betroffene dar – insbesondere aufgrund bestehender Versorgungslücken und des Bedarfs an wirksamen Behandlungsansätzen. Weltweit sind schätzungsweise rund 400 Millionen Menschen betroffen. Etwa 10 % der an COVID-19 Erkrankten entwickeln Langzeitfolgen, darunter auch viele Kinder und Jugendliche. In Deutschland geht man derzeit von einer sechsstelligen Zahl an Betroffenen aus.
PEDNET-LCist Teil eines umfangreicheren Förderschwerpunkts zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID und ähnlichen Erkrankungen
Das AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg wird im Rahmen eines durch das Bundesministerium für Gesundheit geförderten Projekts ein innovatives Modellvorhaben zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID und verwandten Erkrankungen umsetzen. Das Projekt mit dem Namen PEDNET-LC ist Teil eines umfangreicheren Förderschwerpunkts zur Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit Long COVID und ähnlichen Erkrankungen.In Neuburg wird es von Dr. Daniel Vilser, Chefarzt der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg und am Standort Ingolstadt, geleitet. Das Klinikum gehört zu den wenigen nicht-universitären Krankenhäusern, die an diesem Projekt beteiligt sind. Die Projektlaufzeit beträgt vier Jahre.
Bundesweit entstehen mit dem Projekt in 15 Bundesländern 20 spezialisierte Versorgungszentren
PEDNET-LC verfolgt das Ziel, bundesweit eine zeitnahe, individuelle, hochmoderne und nachhaltige Versorgung für Kinder und Jugendliche mit Long COVID-assoziierten Erkrankungen aufzubauen. Dies umfasst auch schwer erkrankte, ans Haus gebundene oder bettlägerige junge Menschen. Dabei steht das Coronavirus als Auslöser der Probleme zwar im Zentrum der Forschung aber auch andere infektiöse und nicht infektiöse Erkrankungen oder Erkrankungen nach einer Impfung sollen eingeschlossen werden. Systematisch sollen medizinische Erkenntnisse zu Häufigkeit, Diagnostik, Behandlung und Prognose erarbeitet, gebündelt und in die klinische Praxis integriert werden. Bundesweit entstehen in 15 Bundesländern 20 spezialisierte, interdisziplinäre und multiprofessionelle Versorgungszentren, die in enger Zusammenarbeit die Versorgung in ihren jeweiligen Regionen organisieren.
Ziel ist es, die Versorgung und Forschung im Bereich Long COVID zu verbessern
Das Projekt verfolgt mehrere zentrale Ziele: die Entwicklung von Versorgungsrichtlinien, den Aufbau von Kommunikations- und Forschungsinfrastrukturen, die Durchführung klinischer Studien und Evaluationsprojekte sowie die Analyse verknüpfter Register- und Krankenversicherungsdaten. Ziel ist es, die Versorgung und Forschung im Bereich Long COVID zu verbessern, Betroffene frühzeitig zu identifizieren und ihre bestmögliche Bildungsteilnahme zu gewährleisten.
Dr. Daniel Vilser etablierte bereits im Mai 2023 das Pädiatrische Zentrum für Long COVID, postvirale Syndrome und chronische Erschöpfung in Neuburg
Dr. Daniel Vilser ist zudem Mitglied des Lenkungsausschusses des bundesweiten Gesamtprojekts PEDNET-LC und gilt als renommierter Experte im Bereich Long COVID bei Kindern und Jugendlichen. Mit seinem Engagement setzt er sich dafür ein, erkrankten jungen Patientinnen und Patienten sowie deren Familien eine starke Stimme zu geben. Regelmäßig teilt er seine Expertise in Hearings des Bundesministerium für Gesundheit, Interviews und Fachkongressen. Im vergangenen Jahr leitete er als Kongresspräsident und Vizepräsident des Ärzte- und Ärztinnenverbandes Long COVID den 3. Long COVID-Kongress in Berlin.
Im Mai 2023 eröffnete er gemeinsam mit seinem Team am AMEOS Klinikum St. Elisabeth Neuburg das Pädiatrische Zentrum für Long COVID, postvirale Syndrome und chronische Erschöpfung.