Krankenhäuser in Deutschland stehen vor großen Herausforderungen: Jahrelange Unterfinanzierung und gleichzeitig massiv gestiegene Kosten, u. a. in den Bereichen Energie und Personal und zusätzlich durch Inflation, bestimmen den Betrieb in den Häusern. Deshalb ist der direkte Austausch mit der Politik für die Einrichtungen des Gesundheitswesens von entscheidender Bedeutung, da diese in hohem Maße von politischen Entscheidungen abhängig sind, die die Finanzierung, Organisation und Versorgungsqualität betreffen.   

Auch das AMEOS Klinikum Bad Salzuflen setzt sich aktiv mit diesen Entwicklungen auseinander und steht in einem intensiven Dialog mit der Politik. Ein wichtiges Treffen fand vor Ort mit der Bundestagsabgeordneten Kerstin Vieregge (CDU) statt. Sie will eine zukunftsfähige Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum und fordert für die Krankenhausreform „Beteiligung der Betroffenen, Transparenz in den Zielen und wertschätzende Kommunikation“ vom Bund. 

Ein zentrales Thema des gemeinsamen Austausches waren die aktuellen Entwicklungen im AMEOS Klinikum Bad Salzuflen. Trotz aller Herausforderungen hat sich das AMEOS Klinikum Bad Salzuflen positiv entwickelt. „Wir freuen uns, dass wir hier ein starkes und sehr innovatives Führungsteam an Bord haben. Nachdem das Haus in den vergangenen Jahren von einer hohen Fluktuation betroffen war, hat sich die Mitarbeiterzahl in diesem Jahr stabilisiert. Mit großem Engagement ist es der Klinikleitung gelungen, Pflegekräfte zu gewinnen und auch das ärztliche Team zu erweitern“, resümiert Karsten Bepler, Regionalgeschäftsführer AMEOS West.

Die Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie plant den Ausbau der teilstationären und ambulanten Angebote, da hier ein hoher regionaler Bedarf besteht. „Unsere Patientinnen und Patienten müssen derzeit Wartezeiten von sechs bis acht Wochen in Kauf nehmen“, erläutert Krankenhausdirektor Simon Oertel. Und weiter: „Um die Versorgung in der Region zu stärken und zu ergänzen, möchten wir unser Angebot um tagesklinische und ambulante Angebote auch in der Fläche erweitern. Dabei geht es uns darum, das bestehende Versorgungsangebot zu ergänzen und nicht zu ersetzen.“ Entsprechende Anträge im Rahmen der aktuellen Krankenhausplanung des Landes Nordrhein-Westfalen sind auf den Weg gebracht und das Klinikum hofft auf positive Signale, um die Strategie umsetzen zu können.

In der anschließenden konstruktiven Diskussion über die Auswirkungen der Gesundheitspolitik auf die Krankenhäuser im Allgemeinen und die privaten Einrichtungen im Besonderen wies Michael Dieckmann, Chief Development Officer (CDO) und Mitglied des Vorstandes der AMEOS Gruppe, auf die seit mehreren Jahren bestehende Mangelfinanzierung in den Krankenhäusern hin. Er äußerte zugleich die Befürchtung, dass die anstehenden Reformen in Bund und Land die finanziellen Lasten auf die Krankenhäuser abwälzen und damit die flächendeckende Versorgung weiter gefährden könnten: „Um neue, ambulante Strukturen aufzubauen, sind zuerst einmal hohe Investitionen notwendig. Da müssen die Krankenhausträger viel Geld in die Hand nehmen. Und es sind langfristige Projekte, die nicht von heute auf morgen umgesetzt werden können.“ Zudem sei es für alle Beteiligten sehr belastende Situation, wenn ein insolventes Krankenhaus vom Netz genommen werden muss, wie es gegenwärtig als Konsequenz auf die fehlende Finanzierung in vielen Bundesländern der Fall ist. „Krankenhäuser benötigen zuerst eine Ausfinanzierung der inzwischen bei 13 % liegenden Differenz zwischen Erlösen und Kosten, daneben größeren Gestaltungsspielraum, höhere Verlässlichkeit, mehr Verantwortung in den Regionen sowie umfassende sektorenübergreifende Möglichkeiten für eine zuverlässige regionale Gesundheitsversorgung“, so Dieckmann.

Kerstin Vieregge wies in diesem Zusammenhang auf den demografischen Wandel und den steigenden Versorgungsbedarf einer alternden Bevölkerung hin. „Unser Gesundheitssystem gehört zu den besten der Welt. Bei fehlendem Fachkräftenachwuchs und immer höheren Kosten ist allerdings die Bundespolitik gefordert, im Dialog mit den Krankenhäusern Lösungen zu schaffen, um das Niveau vor allem auch im ländlichen Raum zu halten“, so die gebürtige Lipperin. Kerstin Vieregge sagte ihre Unterstützung zu und nahm viele wertvolle Anregungen aus der Praxis mit. 

Der Besuch der Bundestagsabgeordneten im Klinikum unterstreicht, wie wichtig der direkte Austausch zwischen der Politik und den Gesundheitseinrichtungen ist. Es bleibt zu hoffen, dass der konstruktive Dialog zwischen Politik und Krankenhausträgern die Gesundheitsversorgung nachhaltig verbessern und die zukünftige Krankenhausfinanzierung positiv gestalten kann.

Das AMEOS Klinikum Bad Salzuflen bietet als Fachkrankenhaus für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin umfassende Unterstützung für Menschen mit psychischen Erkrankungen oder in akuten Krisen. Betroffene finden individuelle therapeutische Unterstützung durch vollstationäre, tagesklinische und ambulante Behandlungsformen im Rahmen einer ganzheitlichen, modernen und multimodalen Diagnostik und Therapie. Das Behandlungsportfolio umfasst die gesamte Bandbreite der psychiatrischen und psychotherapeutischen Behandlung. 

Als integraler Bestandteil der AMEOS Gruppe mit mehr als 100 Gesundheitseinrichtungen an über 50 Standorten profitiert das Klinikum in Bad Salzuflen von den Synergieeffekten und dem umfassenden Wissen der gruppeneigenen Krankenhäuser, Poliklinika, Pflege- und Eingliederungseinrichtungen.