Was Silke Theuring gar nicht leiden kann ist Stillstand. Die lebensfrohe 54-Jährige muss immer in Bewegung sein, sowohl während, als auch nach der Arbeit. Als Verantwortliche für das Bettenmanagement sieht man die gelernte Gesundheits- und Krankenpflegerin täglich unermüdlich über die Gänge flitzen. Nach 34 Jahren im AMEOS Klinikum Am Bürgerpark Bremerhaven ist sie für ihre Kollegen aber vor allem eines – die Frau für alle Fälle.
„Silke, kannst du mal eben …?“, diesen Satz hört Silke Theuring mehrmals täglich. Mit über 30 Jahren Berufserfahrung kennt sie jeden Stein und Weg des AMEOS Klinikums Am Bürgerpark Bremerhaven in- und auswendig. Nach einer kurzen Tätigkeit auf einer chirurgischen Station folgten 17 Jahre auf der Intensivstation und mehrere Jahre in der Ambulanz. Im grössten Trubel den Überblick zu behalten, Probleme zu lösen, das ist ihre grösste Stärke. Aussergewöhnlich dabei: ihr unerschütterliches Strahlen. Ob Kollege, Patient oder Angehöriger - jeder erntet ein Lächeln und bei Bedarf ein offenes Ohr. So passiert es nicht selten, dass Anrufe mit Konfliktpotential zu ihr durchgestellt werden. Auch wenn es nicht ihr Aufgabenbereich ist: „Erst einmal zuhören hilft immer. Dann versuche ich eine Lösung anzubieten oder gegebenenfalls weiterzuvermitteln. Häufig hat sich die Lage dann ganz schnell wieder beruhigt“, sagt die begeisterte Ausdauersportlerin.
Ihr Ruf als Multi-Organisationstalent eilte ihr dabei schnell voraus. So kam es auch, dass vor zwei Jahren der damalige Pflegedienstleiter Horst Ketschau bei der Suche nach einer Bettenmanagerin auf sie aufmerksam wurde. Seitdem ist sie als Koordinatorin aller Patienten im Haus zuständig und verteilt diese auf den Stationen entsprechend der Fachrichtung oder der verfügbaren Bettenkapazität. „Jeder Patient geht sozusagen mindestens einmal über meinen Schreibtisch“, so Theuring.
Eine enge Vernetzung mit den ärztlichen und pflegerischen Kollegen ist hierbei unerlässlich. Wie gut das funktioniert, zeigt sich häufig schon morgens vor Dienstbeginn: „Noch bevor ich mich umgezogen habe, rufen mir die Kollegen quer über den Gang ‚Heute drei Entlassungen!‘ zu“, lacht die Mutter einer Tochter.
Auch Silke Theurings Engagement ist alles andere als gewöhnlich. Bereits sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter steht sie wieder auf Station, um stundenweise auszuhelfen. Als das kostspielige Auslandssemester des Nachwuchses ansteht, entscheidet sie sich für eine zusätzliche Teilzeitbeschäftigung im ambulanten Pflegedienst.
„Ihrem“ AMEOS Klinikum ist sie jedoch immer treu geblieben. Und auch heute, fernab des Stationsbetriebs, juckt es ihr ab und an noch in den Fingern: „Ob nun auf Station oder in der Ambulanz – wenn ich gebraucht werde, bin ich da.“
<em>Autor: Nele Mielke</em>