„Mein Sohn hat Windpocken. Es tut mir leid, aber ich kann die nächsten drei Tage nicht kommen.“ Noch eine. Eben hatte Herbert schon angerufen, dass er für diese Woche ausfällt. Andreas blickt genervt auf den Bildschirm, in der Hoffnung, dort ein Wunder vorzufinden. Die Station ist voll belegt, eben kam noch ein weiterer Patient rein. Der Blick geht zur Armbanduhr. Er atmet auf – noch genügend Zeit, um eine Anfrage beim Springerpool zu stellen.

Am AMEOS Klinikum Hildesheim läuft es nicht wie an den meisten anderen Krankenhäusern. Der Dienstplan für die Pflege steht zwar auch hier schon Wochen im Voraus fest. Wenn jedoch jemand erkrankt, muss nicht zwingend jemand dafür aus der Freizeit einspringen.

Das Team ohne Station

Den Dienstplan selbst schreiben, ständig die Station wechseln, kein festes Team haben: die Arbeit im Springerpool ist anders und in der Welt der Pflege ein Novum. Aktuell gehören diesem Team acht Personen an. Da ist zum Beispiel Saskia, die ihren Sohn jeden Tag um 13 Uhr aus der Kita abholen muss. Und Juri, der zwei Mal die Woche zum Volleyballtraining und am Wochenende zum Punktspiel geht. Und Herbert, der auch schon in den Ruhestand gehen könnte, aber gern noch ein paar Stunden in der Woche arbeiten kommt. „Um den Kontakt zu den Menschen nicht zu verlieren“, wie er sagt. Sie alle haben gute Gründe, weshalb sie nicht in das starre Dienstplankonzept hineinpassen. Gleichzeitig mögen sie die Abwechslung: heute Gerontopsychiatrie, morgen auf die Kinderstation und übermorgen auf die Suchtabteilung. Das erfordert Flexibilität und Professionalität, schliesslich hat jede Personengruppe ihre eigenen, ganz speziellen Anforderungen. Eines ist für sie aber sicher: Sie arbeiten nur zu den Zeiten, die sie im Vorfeld angeben. Keine Überstunden. Fester Feierabend.

1000 Pooleinsätze

Andy Schütz, Pflegedirektor am AMEOS Klinikum Hildesheim, hat das Projekt ins Leben gerufen. „Wir konnten bisher rund 60 % der Anfragen bedienen. Das sind 1.000 Einsätze. Das bedeutet konkret: In 1.000 Fällen musste niemand kurzfristig einspringen, weil jemand erkrankte. Wo kein akuter Bedarf bestand, konnten sogar Überstunden abgebaut werden.“ Ein wahrer Segen, der die Mitarbeitenden in den festen Teams spürbar entlastet. Den Pool kann man im Übrigen auch nutzen, wenn man noch nicht so richtig weiss, wohin man will, um sich so einen Überblick über die Stationen und Teams zu verschaffen. Und dort, wo es einem gefällt, hüpft man raus und bleibt.

Andreas atmet auf. Ihm wurde für die kommenden Tage eine Mitarbeiterin aus dem Pool zugewiesen. Er muss nun nicht herumtelefonieren und nach Ersatz suchen. Schon eine tolle Idee, so ein Springerpool.


Dagmar Wawrzyczek, Zürich


Sie sind Pflegekraft und haben Interesse an der Arbeit im Springerpool im AMEOS Klinikum Hildesheim? Dann steht Ihnen Herr Andy Schütz gerne mit detaillierten Informationen als Ansprechpartner zur Verfügung: per Email unter scha.psy@west.ameos.de oder telefonisch unter +49 5121 103 251. 

In AMEOS Ost gibt es ein ähnliches Projekt - das regionale Pflegeteam. Weitere Informationen dazu finden Sie z.B. in dieser Stellenausschreibung oder bei der regionalen Pflegedirektorin, Frau Beatrice Weiß, unter Tel. + 49 (0)3941 642484 oder der Personalreferent unter der Tel. +49 (0)3941 644433.

Sie sind generell an der Arbeit als Pflegekraft interessiert? Schauen Sie sich doch mal in unserem Karriereportal um. 


Das AMEOS Klinikum Hildesheim steht allen psychisch erkrankten Menschen für eine ausführliche Diagnostik und Behandlung zur Verfügung. Als psychiatrisch-psychotherapeutisches Zentrum bietet es ein vielfältiges Behandlungsangebot, das sich an den Bedürfnissen psychisch erkrankter Menschen orientiert. Individuelle Therapiemöglichkeiten fördern die Selbstheilungskräfte unserer Patientinnen und Patienten. Das Interesse aller Mitarbeitenden des AMEOS Klinikums Hildesheim ist es, durch eine vertrauensvolle und professionelle Zusammenarbeit den Heilungsprozess der Patientinnen und Patienten zu begleiten und zu unterstützen. Darüber hinaus bietet das AMEOS Klinikum Hildesheim Unterstützung bei der Wiedereingliederung in das Alltagsleben sowie bei der Vorbereitung medizinischer und beruflicher rehabilitativer Massnahmen.