Manuel Schimpke ist der erste Patient im AMEOS Klinikum Aschersleben, bei dem eine Trichterbrust-Operation nach Nuss erfolgte. „Eine Trichterbrust ist eine Fehlstellung des Brustkorbes, die durch Knorpel-Veränderungen das Brustbein und die Rippen nach hinten senkt“, erklärt Dr. Sandor Saortay, leitender Oberarzt der Thoraxchirurgie (Chirurgie des Brustkorbes). Es können dabei Beschwerden im Herz und in der Lunge auftreten sowie körperliche Fehlhaltungen entstehen.
Es gibt mehrere Möglichkeiten einer operativen Korrektur. Für eine offene Operation öffnet man den Brustkorb und hebt ihn an. „Dies ist sehr aufwendig und kann bis zu viereinhalb Stunden dauern“, erklärt der Mediziner. Bei der sogenannten „Nuss-OP“ ist dies vereinfacht. Der Brustkorb wird durch eine Schlüsselloch-Technologie mit einer Stützplatte, die unterhalb des Brustbeins eingesetzt wird, unter videooptischer Beobachtung verstärkt. Dies drückt das Brustbein und die Rippen nach außen. Nach zwei bis drei Jahren kann die Platte wieder entfernt werden und der Brustkorb bleibt im korrigierten Zustand.
Die Nuss-Operation ist erstmalig 1998 von dem amerikanischen Kinderchirurg Donald Nuss beschrieben worden. Sie hat den Vorteil effektiver und mit weniger Risiken verbunden zu sein. „Nach nur einer Stunde war die Operation bereits beendet und der Patient trägt nur zwei kleinere Narben davon“, bestätigt Dr. Sandor Saortay. Er führte die erste Operation in Aschersleben durch und ist zufrieden mit dem Ergebnis. Der 19-jährige Patient ist wohlauf und konnte nach nur sechs Tagen wieder entlassen werden.