Etwa 4 Millionen Menschen sind in Deutschland an einer Durchblutungsstörung der Beine erkrankt und jedes Jahr müssen in Deutschland noch ca. 30.000 Amputationen durchgeführt werden.

Mit zunehmender Lebenserwartung der Bevölkerung, vermehrtem Auftreten von Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen sowie hohem Nikotinkonsum nimmt die Anzahl von Patienten mit Erkrankungen des Gefäßsystems ständig zu.

Seit 17 Jahren werden im Klinikum Bernburg gefäßchirurgische Operationen durchgeführt.  Seit 2008 ist das Gefäßzentrum durch die Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin zertifiziert. Neben den klassischen gefäßchirurgischen Methoden wie z.B. der Ausschälung von Kalkplaques aus dem Gefäß und der Anlage von Bypässen zur Umgehung verschlossener Gefäßabschnitte haben sich in den letzten Jahren neue Verfahren etabliert, bei denen mit Ballons die erkrankten Gefäßabschnitte aufgedehnt werden können. Zur Sicherung des Behandlungsergebnisses werden kleine Metallgitter, sogenannte Stents implantiert.

Die Gefäßchirurgen am zertifizierten Gefäßzentrum des AMEOS Klinikums Bernburg Chefarzt Dr. med. Klaus-Dieter Wagenbreth und Oberarzt Dr.med. Stefan König sind auf die Behandlung von Gefäßpatienten mit diesen endovaskulären Methoden spezialisiert und haben jetzt von der Deutschen Gesellschaft für Gefäßchirurgie die Anerkennung als endovaskuläre Spezialisten erhalten. So können z.B. Patienten mit einer Verengung der Halsschlagader von den Gefäßchirurgen sowohl mit einer offenen Operation als auch endovaskulär von einem Gefäßzugang über die Leiste therapiert werden. Nach einer umfangreichen Diagnostik kann so die für den Patienten am besten geeignete Methode festgelegt werden.

Seit einem halben Jahr können Patienten des Gefäßzentrums des AMEOS Klinikum Bernburg erstmals in Sachsen-Anhalt mit einer neuen Methode behandelt werden. Hierbei wird der erkrankte Gefäßabschnitt mit einem über einen Draht in die Arterie eingeführten Laserkatheter behandelt. Die in der Arterie abgelagerten Kalkplaques werden dabei mit dem Laser in winzige Partikel zerlegt, die nur noch die Größe eines roten Blutkörperchens haben und gefahrlos mit dem Blutstrom weggespült werden können. Der Vorteil der Methode besteht darin, dass die Kalkablagerungen nicht nur gegen die Wand des Gefäßes gepresst und dort durch einen Stent fixiert werden, sondern aus dem Gefäß entfernt werden können. Seit Einführung der Laseroperation sind bereits mehr als 40 Patienten am Gefäßzentrum mit dieser Methode operiert worden. Der Laser stellt eine sehr gute Ergänzung zum bisherigen Therapiespektrum der Bernburger Gefäßchirurgen insbesondere im Bereich des Oberschenkels, des Kniegelenkes und bei langstreckigen Verkalkungen im Unterschenkel dar.