Stefanie Bergmann (35), die im AMEOS Klinikum Hildesheim tätig ist, kann das gleich doppelt von sich sagen. Seit ihrem 18. Lebensjahr ist sie bei der DKMS (Deutschen Knochenmarkspenderdatei) registriert. Zwei Mal konnte sie ihrem genetischen Zwilling nun schon das Leben retten.
Ihr genetischer Zwilling: Ein an Blutkrebs erkrankter junger Mann aus Italien. Bei der ersten Spende im Jahr 2012, war er gerade mal 21 Jahre alt. Ohne die für ihn lebensnotwendige Knochenmarkspende würde er heute wahrscheinlich nicht mehr leben. Für Stefanie ist der Anruf im November 2012 ebenfalls ein bedeutsames Ereignis. „Als ich erfuhr, dass mein DNA-Zwilling krank ist, entstand dort eine ganz besondere Verbindung. Die sechs Jahre nach der Spende stand ich häufig in Kontakt mit der DKMS, um zu erfahren wie es ihm geht. Ich habe sehr oft an ihn gedacht, so als würde er zur Familie gehören“, berichtet sie. Aufgrund der strengen Richtlinien in Italien muss die Spende aber anonym bleiben. Stefanie darf keinen direkten Kontakt zu ihrem Empfänger aufnehmen und er auch nicht zu ihr. „Wäre die Spende in ein anderes Land oder innerhalb Deutschlands erfolgt, dürften wir uns zwei Jahre nach der Entnahme gegenseitig kontaktieren“, erklärt sie.
Auf den Anruf, dass sie für eine Spende in Frage käme, folgte ein aufklärendes Gespräch über die Stammzellenentnahme, bei dem alle Schritte erklärt und ihre Fragen ausführlich beantwortet wurden. Eine Feintypisierung per Blutabnahme und ein Rundum Gesundheitscheck bestätigten: Stefanie kam tatsächlich als Lebensretterin in Frage. Und das sogar doppelt, wie sich schließlich im November 2018 herausstellte. Sechs Jahre nach der Spende benötigte der junge Mann erneut die Hilfe von seinem genetischen Zwilling. „Die DKMS hat im November hier auf der Arbeit angerufen“, erinnert sie sich zurück. „Mein DNA-Zwilling benötigte dieses Mal keine Knochenmarkspende, sondern weiße Blutkörperchen“, erklärt sie. Für die Spende wurde sie von der Arbeit freigestellt, um die Voruntersuchung und die Spende in Köln realisieren zu können. Alle anfallenden Kosten wurden von der DKMS übernommen.
Die DKMS ist weltweit die größte Spenderkartei für Knochenmarkspenden. Wird der „genetische Zwilling“ in der Kartei gefunden und die Gewebemerkmale zu 100 Prozent übereinstimmen, ist eine Spende möglich. Je mehr Menschen sich registrieren lassen, desto größer ist die Chance den Blutkrebs zu besiegen. Leider hat nur jeder Zehnte Erkrankte das Glück einen passenden Spender zu finden. Dabei ist die Registrierung mehr als einfach. Daher die dringende Bitte an alle AMEOS Mitarbeitenden: Helfen Sie ihrem genetischen Zwilling und lassen Sie sich bei der DKMS registrieren.