In Alfeld steht das erste grössere Gebäude, das der weltbekannte Architekt Walter Gropius errichtet hat. Zusammen mit dem Fabrikanten Carl Benscheidt haben beide einen Fabrikneubau geschaffen, der für die damalige Zeit richtungsweisend war.

Im vergangenen Jahr wurde das Fagus-Werk, ein Bau, bestehend aus viel Glas, Stahl und gelben Klinkern, zum UNESCO-Welterbe ernannt. Diese Auszeichnung erlangen nur ganz wenige „moderne“ Bauten. Noch heute werden in der Produktionsstätte Schuhleisten gefertigt. Und das über 100 Jahre nach der Errichtung.

Für den Fabrikanten Benscheidt ging es darum, Schuhleisten, die man als Rohlinge für die industrielle Schuhherstellung benötigte, auch nach gesundheitlichen Aspekten zu formen. Was zu damaliger Zeit noch eher ungewöhnlich war. Auch der Krankenstand seiner Mitarbeiter war dem Alfelder besonders wichtig. Dadurch, dass Gropius so viel Glas verwendete und somit viel Tageslicht ins Gebäude kam, wurde die Unfallrate deutlich reduziert.

Vor genau einhundert Jahren hatte der spätere Gründer der Kunst- und Architekturschule „Bauhaus“ sogar einen Entwurf für ein Alfelder Krankenhaus angefertigt. Leider wurde es nie gebaut. Der Erste Weltkrieg verhinderte, dass die Planungen umgesetzt wurden.