Übergewicht und Bewegungsmangel sind die Hauptursachen für die nicht-alkoholische Fettleber. Davon betroffen sind nicht nur Erwachsene, auch für Kinder und Jugendliche besteht ein Risiko daran zu erkranken. Vollwertige Mahlzeiten und regelmässige Bewegung könnten dieser zunächst völlig symptomlosen Volkskrankheit Einhalt gebieten. Denn was vielen Menschen nicht bewusst ist, die Fettleber kann grossen Einfluss auf den Stoffwechsel haben. Zwei Leber-Experten der AMEOS Einrichtungen Oberhausen geben wertvolle Hinweise:

Prof. Dr. Jörg Schlaak, Chefart der Klinik für Innere Medizin - Hepatologie, Gastroenterologie, Infektiologie und Diabetologie erklärt: „Die Leber ist ein wichtiges Organ zur Regulierung des Zuckerstoffwechsels. Unabhängig von der Nahrungszufuhr kann eine gesunde Leber den Blutzuckerspiegel konstant halten. Eine Fettleber hingegen reagiert insulinresistent, was die Entwicklung eines Diabetes begünstigen kann.“

„Was viele Menschen nicht wissen ist, welchen Einfluss eine kranke Leber auf andere lebenswichtige Organe hat. So haben Personen mit einer Fettleber vermehrt Herz- und Kreislaufprobleme. Die Folge können Herzschwäche, Durchblutungsstörungen und ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt sein“, ergänzt Dr. Hans-Martin Frühauf, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin und Geriatrie am AMEOS Klinikum St. Marien Oberhausen und fügt hinzu: „Das Gute ist jedoch, wer fünf Prozent seines Gewichts verliert, verliert ca. 50 Prozent Leberfett. Schon bei 10 Prozent Gewichtsverlust kann sich die Fettmenge in der Leber normalisieren. Eine 100 kg schwere Person kann also, wenn sie 10 kg abnimmt, nahezu 100 Prozent des Leberfetts verlieren!“.

Prof. Schlaak informiert noch über einen weiteren interessanten Leber-Fakt: "Die bisher eher unbekannte virale Leberentzündung Hepatitis E ist mittlerweile weiter verbreitet als Hepatitis A. Etwa 17 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind betroffen. Übertragen wird Hepatitis E beispielsweise durch nicht durchgegartes Schweinemett oder Wild. Auch über verunreinigte Feldfrüchte wie Kräuter, Salat oder Erdbeeren kann man sich hiermit infizieren.“

Wie bei so vielen Erkrankungen des Körpers, helfen auch bei der Fettleber gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung. Achten Sie auf Ihr Gewicht, trinken Sie viel Wasser im Laufe des Tages und meiden Sie Alkohol. 


Text: Christine Hertrich


Prof. Dr. Jörg Schlaak leitet seit 1. November 2021 im AMEOS Klinikum St. Clemens Oberhausen die Klinik für Innere Medizin – Hepatologie, Gastroenterologie, Infektiologie und Diabetologie. Dort werden Erkrankungen des Verdauungstraktes, der Nieren und Harnwege behandelt. Zum Lesitungsangebot gehört auch die Reisemedizin, Notfall- und Intensivmedizin und nicht zuletzt die Behandlung von Tumor- und Krebserkrankungen sowie Diabetes mellitus. 

Behandlungsschwerpunkte der Klinik für Innere Medizin am AMEOS Klinikum St. Marien Oberhausen unter der Leitung von Chefarzt Dr. Hans-Martin Frühauf bilden akute und chronische Lungenerkrankungen sowie Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes, wie chronisch entzündliche Darmerkrankungen und Tumorerkrankungen. Ausserdem Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und der Gallenwege. Des Weiteren hält das Team eine Leberambulanz vor, die Diagnostik, Therapie und Nachbetreuung von Menschen mit sämtlichen Lebererkrankungen anbietet. Das Behandlungsspektrum umfasst insbesondere virusbedingte Leberentzündungen, autoimmune oder angeborenen Lebererkrankungen sowie Leberzirrhose.