Wie Gefäßverkalkungen und Herzinfarkt zusammenhängen
LDL-Cholesterin ist ein Risikofaktor, wenn es um das Herz-Kreislauf-System geht, denn unerkannte und unbehandelte Fettstoffwechselstörungen gefährden die Herzgesundheit. Seit Jahren führen Herz-Kreislauf-Krankheiten, zu denen Herzinfarkt und Schlaganfall zählen, die Statistik der Todesursachen in Deutschland an.
Zu wenig Bewegung, Übergewicht, erbliche Veranlagung oder Vorerkrankungen beeinflussen den Cholesterinspiegel im Blut und können dazu beitragen, den Cholesterinwert zu erhöhen
„Cholesterin gehört zu den Grundsubstanzen des menschlichen Organismus“, erklärt Dr. med. Wolfgang Dausch, Chefarzt der Klinik für Herz-, Kreislauf- und Gefäßmedizin am AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven. „Um die fettähnliche Substanz im Blut transportieren zu können, nutzt der Körper sogenannte Lipoproteine. Sie transportieren das Cholesterin über die Blutgefäße zu den Körperzellen.“
Gute und schlechte Blutfette
LDL steht für „Low Density Lipoprotein“. Es transportiert das Cholesterin zu den Organen. Rezeptoren schleusen es in die Zellen. Bietet das LDL mehr Cholesterin an, als die Zelle aufnehmen kann, lagert sich das Cholesterin stattdessen an den Gefäßwänden ab, wodurch sich die Blutgefäße mit der Zeit verengen. Lösen sich diese Ablagerungen und „platzen“, entsteht dort eine örtliche Thrombose. Sowohl der Verengung der Blutgefäße als auch dem „Platzen“ der Ablagerungen kann ein Herzinfarkt oder Schlaganfall folgen. Darum sollte der LDL-Cholesterinwert im Blut möglichst niedrig sein.
Auf der anderen Seite gilt: Je mehr HDL-Cholesterin im Blut, desto besser. Denn HDL („High Density Lipoprotein“) nimmt überschüssiges Cholesterin aus Körperzellen und Blut auf und bringt es zur Leber zurück. Außerdem kann es bereits an den Gefäßwänden gebundenes Cholesterin wieder herauslösen. Dadurch leistet es einen entscheidenden Beitrag zur Verhinderung der Gefäßverkalkung.
Worin besteht die Verbindung zwischen LDL-Cholesterin und Herzinfarkt?
Arteriosklerose, also die Verkalkung der Gefäße, wird durch die vom LDL-Cholesterin mitverursachten Ablagerungen erzeugt. Die Elastizität der Gefäße geht zurück, sie verengen und es kann zu Durchblutungsstörungen kommen.
Treten diese Durchblutungsstörungen im Bereich der Herzkranzarterien auf, entsteht möglicherweise eine „koronare Herzkrankheit“. Ein teilweiser oder kompletter Verschluss der Herzkranzgefäße ist möglich, wodurch die Blutversorgung des Herzmuskels nicht mehr gewährleistet ist. Es besteht die Gefahr eines mitunter lebensgefährlichen Herzinfarkts, der sofort notärztlicher Versorgung bedarf.
„Vereinbaren Sie ein Beratungsgespräch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt und informieren Sie sich über den Zusammenhang zwischen Ihren Blutwerten und einem Risiko für einen Herzinfarkt“, rät der Chefarzt. „So können Sie die Gefahr, einen Herzinfarkt zu erleiden, reduzieren.“