Ums Überleben kämpfen. Ein Ausdruck, der dramatisch klingt, manchmal überzogen und dann auch wieder wie ein Satz, den wir schon viel zu oft gehört haben, sodass wir ihm nicht mehr viel beimessen. Für die Pflegekräfte auf den Intensivstationen der AMEOS Klinika in Bremerhaven ist er dagegen gelebte Realität – 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche in einem Drei-Schicht-System das gesamte Jahr. „Unsere Patienten sind sehr, sehr krank. Dadurch haben wir so viel Verantwortung. Es ist eine Verantwortung, die einige auch abschreckt“, weiß Laura Thermer.
Die stellvertretende Stationsleiterin im AMEOS Klinikum Mitte Bremerhaven hat gerade ihre Schicht begonnen. Zusammen mit ihren Kollegen beobachtet, überwacht und behandelt sie die Patienten. Es sind Menschen, die einen Herzstillstand hatten, sich eine Sepsis, also eine Blutvergiftung, zugezogen haben, die nach einem schweren Verkehrsunfall nach einer Not-OP dort liegen oder auch an COVID-19 erkrankt sind.
Immer da für die Patienten
„Wir müssen schon viel Feingefühl haben, um Anzeichen zu sehen und zu deuten, die im Grunde genommen noch gar nicht sichtbar sind“, erklärt die 29-Jährige, während sie sich um eine Patientin kümmert, die beatmet werden muss. Laura Thermer überprüft unter anderem Herzfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und die Temperatur, um zu sehen, wie es der Patientin geht. Und die stellvertretende Stationsleiterin saugt Speichel ab: „Das Schlucken findet nicht mehr statt, wenn jemand beatmet wird. Deshalb ist es auch eine unserer Aufgaben, die Mundschleimhaut in Takt zu halten.“ Sie entscheidet sich nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt, der Patientin noch Speichelflüssigkeit in Form von Medikamenten zu verabreichen
Mehr als ein Beruf
Auch das Team der Intensivstation im AMEOS Klinikum Bürgerpark Bremerhaven hat sich bewusst für die stets abwechslungsreiche Arbeit auf dieser Station entschieden.
„Die Arbeit ist niemals monoton. Ich muss flexibel sein, da gerade bei Notfällen nicht planbare Situationen entstehen und ich spontan reagieren muss. Aber das mag ich auch. Ich trage ein hohes Maß an Verantwortung und muss zum Wohle der uns anvertrauten Patienten eigenständig Entscheidungen treffen“, beschreiben unisono Jens Werner, Leiter der Intensivstation und Schwester Nadine Linke. Für beide ist ihr Job eher eine Berufung, sie haben ihn aus Überzeugung und Leidenschaft gewählt. Freude und Leid liegen in ihrem täglichen Tun eng beieinander.
Und wie gehen die Pflegekräfte damit um, wenn sie ein Leben nicht retten konnten? „Wir sind ein tolles Team. Deshalb sind wir füreinander da. Die Arbeit schweißt zusammen. Nur als Team können wir gerade in Notfallsituationen bestehen“, beschreibt Jens Werner.
Karriere bei AMEOS
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