Psychotherapie
Schmerzpsychotherapeutische Behandlung
Ein Bestandteil einer erfolgreichen und ganzheitlichen Behandlung in unserem Schmerzzentrum ist die Psychotherapie in Einzel- und Gruppentherapien mit dem Ziel, psychische Komorbiditäten, schmerzassoziierte psychische Belastungen und Defizite, die zu einer Verschlechterung oder Festigung der chronischen Erkrankung beitragen, zu erkennen und zu behandeln.
Im Rahmen der Schmerzchronifizierung können Veränderungen im Zentralen Nervensystem auftreten, die durch bestimmte Verhaltensweisen verschlimmert werden. Die Psychotherapie versucht, auf diese Verhaltensweisen einzuwirken und dadurch eine Steigerung der Lebensqualität und einen Ausweg aus der Schmerzspirale zu bewirken.
Hauptziel: Reduktion des Schmerzerlebens
Grundlage der schmerzpsychotherapeutischen Behandlung im ISZ Fehmarn bildet ein diagnostisches Aufnahme-Assessment. Hierbei geht es neben einer genauen Beschreibung des Schmerzsyndroms vor allem um die Analyse der schmerzaufrechterhaltenden Bedingungen, denn hieraus lassen sich wesentliche Informationen für die Planung und Durchführung der therapeutischen Interventionen gewinnen. Das Hauptziel der Behandlung ist primär die Reduktion des Schmerzerlebens und die Minimierung der Beeinträchtigung durch den Schmerz. Gleichzeitig geht es aber auch darum, vorbestehende Psychopathologien wie Angst- oder Trauma-Folgestörungen einzuordnen und in allen multimodalen Behandlungsansätzen zu berücksichtigen. Darüber sprechen wir im Team.
Wie ist der Ablauf einer Psychotherapie im Schmerzzentrum?
Wir arbeiten in Gruppen- und Einzeltherapien. In den psychotherapeutischen Schmerzbewältigungsgruppen werden zunächst die Grundlagen zu Schmerzentstehung und -chronifizierung vermittelt. Im weiteren Behandlungsverlauf geht es um unter anderem um:
- Krankheitsbewältigung
- ressourcenorientierte Schmerzbewältigungsstrategien
- Entspannungstechniken zur Beeinflussung von den Schmerz aufrechterhaltenden Faktoren wie Stress
In den Einzeltherapien werden die in den Schmerzbewältigungsgruppen vermittelten Informationen in Beziehung zur individuellen Biographie der Patienten und Patientinnen gesetzt. Hier geht es um die Reflexion des eigenen Verhaltens hinsichtlich des Schmerzes: Was ist gut, was eher kontraproduktiv?
Es werden mögliche konkrete Belastungen und Fehlverhalten identifiziert, Bewältigungsstrategien erarbeitet und deren Umsetzung erprobt. Immer nur soweit, wie die Patientin oder der Patient gehen will.