Jod als Antrieb der Schilddrüse

Die primäre Funktion der Schilddrüse liegt in der Bildung der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Elementar wichtig ist hierfür das Spurenelement Jod. Liegt im menschlichen Körper ein Jodmangel vor, kommt es zu einem Schilddrüsenhormonmangel, die so genannte Schilddrüsenunterfunktion. Diese äußert sich unter anderem durch Symptome wie Haarausfall, langsamer Puls, niedriger Blutdruck, Kältegefühl, Gewichtszunahme, Depression oder Verstopfung.

Dem gegenüber steht das Krankheitsbild der Schilddrüsenüberfunktion, in der Regel bedingt durch Erkrankungen wie Morbus Basedow oder eine funktionellen Autonomie der Schilddrüse. Die Folge können zum Beispiel Symptome wie Nervosität, Herzrasen, hoher Blutdruck, Schlafstörungen, Schweißausbrüche, Gewichtsverlust trotz guten Appetits, Haarausfall oder Durchfall sein.

Schutz vor Schilddrüsenerkrankungen

Unterschiedliche strukturelle Veränderungen können die Funktionsweise der Schilddrüse beeinflussen. Ob Vergrößerungen, Entzündungen, Zysten, Knoten oder Tumore – mindestens 20 Millionen Deutsche haben einen krankhaften Schilddrüsenbefund. Schützen kann man sich unter anderem durch die richtige Ernährung. Da der Körper Jod nicht selbstständig produzieren kann, muss es durch die Nahrung aufgenommen werden. „Nahrungsmittel wie Seefische, Meeresfrüchte und Milchprodukte haben einen hohen Jod-Gehalt und sollten mindestens zweimal die Woche auf dem Speiseplan stehen“, sagt Oberarzt Mehmet M. Demir.

Medikamente oder Operation?

Schilddrüsenfehlfunktionen können in der Regel gut medikamentös behandelt werden. Sind die Erkrankungen oder die Schilddrüsenvergrößerung aber zu weit fortgeschritten, erfolgt eine Behandlung mit radioaktivem Jod oder eine operative Therapie. Die richtige Therapieform wird dabei individuell je nach Krankheitsbild des Patienten entschieden.