Am 4. Februar ist Weltkrebstag – auch in diesem Jahr werden weltweit Krebsorganisationen auf die Lücken in der Krebsversorgung hinweisen. Laut der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) steigt die Zahl der Krebserkrankungen stetig. Im Jahr 2025 werden weltweit voraussichtlich über 21 Millionen neue Krebsdiagnosen gestellt, und die Prognosen der IARC zufolge wird diese Zahl bis 2050 auf 35 Millionen pro Jahr ansteigen. Etwa jeder fünfte Mensch wird im Laufe seines Lebens an Krebs erkranken, jeder neunte Mann und jede zwölfte Frau wird daran sterben.
Der erwartete Anstieg wird durch Faktoren wie den Bevölkerungszuwachs und die zunehmende Lebenserwartung verursacht, erklärt die IARC. „Hinzu kommen erhöhte Risiken durch Veränderungen im Lebensstil, wie etwa Tabak- und Alkoholkonsum, Übergewicht und Luftverschmutzung“, erläutert Dr. med. Frank P. Schulze, Chefarzt der Klinik für Allgemein und Viszeralchirurgie am AMEOS Klinikum Bremerhaven.
Die häufigsten Krebsarten in Deutschland sind Lungen-, Brust- und Darmkrebs. Bei Frauen ist Brustkrebs die häufigste Krebsart, gefolgt von Darm- und Lungenkrebs. Bei Männern ist Prostatakrebs die am weitesten verbreitet, gefolgt von Lungen- und Darmkrebs. Experten gehen davon aus, dass rund 40 Prozent der Krebserkrankungen durch Prävention und Vorsorge vermeidbar wären. Doch der Zugang zu Präventionsmaßnahmen und systematische Früherkennungsprogrammen ist weltweit unterschiedlich.
„Je früher Krebs diagnostiziert wird, desto eher kann eine Behandlung begonnen werden, was die Überlebenschancen und die Heilungsaussichten erheblich verbessert. Ich appelliere an alle, die kostenlosen Vorsorgeangebote wahrzunehmen,“ motiviert Dr. med. Frank P. Schulze.
Darmkrebs ist ein bösartiger Tumor im Dick- oder Mastdarm und gehört zu den häufigsten Krebsarten. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko, daran zu erkranken. Oft bleibt Darmkrebs zunächst unbemerkt, da er lange keine Symptome verursacht. Ab dem 50. Lebensjahr können Menschen an Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung teilnehmen. Frauen können ab 55 Jahren das umfassende Screening-Angebot nutzen, Männer schon ab 50, da ihr Risiko etwas höher ist. Für Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko gelten gesonderte Empfehlungen.
Ein gesunder Lebensstil kann das persönliche Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich senken. Dazu gehören ein normales Körpergewicht, eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Tabak.