Für eine beispielhafte digital vernetzte Gesundheitsversorgung wurde die Kooperation zwischen dem Ärztenetz HaffNet und der AMEOS Krankenhausgesellschaft Vorpommern am 17.03.2020 in Berlin mit dem ersten Preis der Gesundheitsnetzwerker ausgezeichnet. Seit Frühjahr 2018 erproben die Preisträger im Verbund mit der AOK Nordost in einem Pilotprojekt, wie eine digitale Gesundheitsakte die Vernetzung im Gesundheitswesen erleichtern kann.

Aktuell betreuen HaffNet und AMEOS in ihrer Kooperation über 7.200 AOK-Versicherte in den Modellregionen Uecker-Randow und Anklam. Zu den einzelnen Maßnahmen der Ärztekooperation zählen beispielsweise speziell geschulte Fallmanagerinnen und -manager, regelmäßige Qualitätszirkel sowie ein koordiniertes Einweise- und Entlassungsmanagement. Letzteres berücksichtigt auch die Heil- und Hilfsmittelversorgung, die Medikation und die Häusliche Krankenpflege.

„Wir haben gemeinsam einen Pilot entwickelt, mit dem Ärzte und Pflegekräfte im Krankenhaus alle relevanten Informationen bereits am Tag vor der Aufnahme des Patienten erhalten. Das vermeidet Doppeluntersuchungen, vereinfacht die Betten- und OP-Planung in unseren Klinika entscheidend und hilft, den Patienten zügig die bestmögliche Behandlung zukommen zu lassen“, sagt Michael Dieckmann, Mitglied des Vorstandes der AMEOS Gruppe. Damit würde die Gesundheitsversorgung auch im ländlichen Raum auf höchstem Niveau gesichert. 

Horst-Erich Rapraeger, Geschäftsführer der HaffNet Management GmbH ergänzt: „Von Ärzten für Ärzte und für die Patienten: Nach diesem Motto haben die Ärzte des HaffNets und der AMEOS Klinika den Piloten der elektronischen Patientenakte stetig weiterentwickelt.“ Im Vordergrund stehe dabei die intersektorale Anwendung, also der möglichst lückenlose Informationsaustausch zwischen den ambulanten und stationären Leistungserbringern.

Jetzt geht es darum, diesen Piloten gut in einer bundesweiten Lösung einer elektronischen Patientenakte aufgehen zu lassen. „Die Weichen dafür haben wir gestellt: Bei der Entwicklung des Digitalen Gesundheitsnetzwerks wurden von Anfang an technische Standards berücksichtigt, die Interoperabilität ermöglichen – auch zur Telematik-Infrastruktur“, Nico Schwartze, Bereichsleiter Innovation und Change bei der AOK Nordost.

Die Gesundheitsnetzwerker sind eine Initiative mehrerer Verbände und Institutionen der Gesundheitsbranche wie dem Virchow-Bund, dem Bundesverband Internetmedizin und dem Bundesverband medizinischer Versorgungszentren.