«Wir haben alle in der Familie einen hohen Blutdruck. Mein Bruder hat neulich mit 56 Jahren einen schweren Schlaganfall erlitten. Jetzt mache ich mir grosse Sorgen.». Beat K., 52 Jahre
Hans-Ulrich Kain antwortet:
Von hohem Blutdruck spricht man, wenn er mehrfach gemessen höher als 140/90 ist. Bei unter 65-Jährigen sollte der obere Blutdruckwert zwischen 120 und 130 mm Hg liegen. Bluthochdruck ist eine weit verbreitete Erkrankung: In der Schweiz ist schätzungsweise jeder 4. Erwachsene betroffen, das sind rund 1,5 Millionen Menschen. Das heimtückische am Bluthochdruck ist, dass er keinen Schmerz verursacht. Oft wissen Betroffene deshalb nichts davon. Manchmal fühlen sich die Betroffenen sogar gut damit, weil etwas mehr «Dampf» auf der Leitung ist. Wenn es dann doch wehtut, ist es oft schon zu spät.
In den meisten Fällen finden sich keine konkreten Ursachen für den Hochdruck, auch wenn das Alter und die erbliche Veranlagung sicher eine Rolle spielen. Bei Bluthochdruck muss das Herz mehr Druck aufbauen und damit mehr leisten und erschöpft sich daher mit der Zeit. Zum anderen führt der hohe Druck in den Gefässen zu Verhärtungen und Ablagerungen, die dann u.a. zum Schlaganfall, Herzinfarkt oder Nierenschwäche führen.
Die Diagnose Bluthochdruck lässt sich einfach stellen und in den meisten Fällen durch Allgemeinmassnahmen und Medikamente gut behandeln. Allein ausreichende Bewegung, Gewichtskontrolle und gesunde Ernährung wirken sich günstig aus. Es besteht also die konkrete Möglichkeit, vorbeugend zu handeln. Wichtig ist dabei nicht nachzulassen, die Zielwerte zu erreichen. Wenn dann doch Folgeschäden eintreten, können diese am AMEOS Spital Einsiedeln festgestellt und behandelt werden.